Wie das Auktionshaus Christie’s mitteilte, soll das Schwarz-Weißgemälde des Streetart-Künstlers Banksy am 23. März versteigert werden. Der Schätzwert liegt umgerechnet zwischen 2,9 und 4,1 Millionen Euro. Der Erlös soll dem gesamten Personal des britischen Gesundheitsdienstes (NHS) zugute kommen.
Das ein Quadratmeter große Bild mit dem Namen “Game Changer” hängt seit vergangenem Mai in einem Flur des General Hospital von Southampton. Es zeigt einen Jungen, der eine kleine Krankenschwester-Puppe mit Maske und Superhelden-Cape durch die Luft schweben lässt – während Puppen von Superman und Batman in einem Papierkorb gelandet sind.
Auktion von Anfang an geplant
In einer Notiz an die Krankenhaus-Mitarbeiter schrieb der britische Streetart-Künstler damals, “Danke für all das, was ihr tut”. Er hoffe, das Bild werde den Ort etwas “erhellen, auch wenn es nur schwarz-weiß ist”. Schon damals war klar, dass das Werk später versteigert werden soll, um Geld für den NHS zu sammeln. Dem Krankenhaus soll eine Reproduktion erhalten bleiben.
Christie’s-Expertin Katharine Arnold bezeichnete “Game-Changer” als eine Hommage an “alle, die weltweit an vorderster Front dieser Krise kämpfen”. Schon früher erzielten Werke Banksys, dessen Identität nur Eingeweihten bekannt ist, zum Teil Millionen-Beträge.
Immer wieder Banksy…
Erst Anfang des Monats machte Banksy mit einem Kunstwerk an der Backsteinaußenmauer des früheren Gefängnisses in Reading, westlich von London, von sich reden. Wenige Tage nach dem es entdeckt wurde, bekannte sich Banksy mit einem Video auf seinem Instagram-Account zu dem Graffito. Das in schwarz-weiß gehaltene Bild zeigt einen Mann in Sträflingskleidung, der sich an einem zusammengeknoteten Strick abseilt. Ganz unten ähnelt das improvisierte Seil einem langen Stück Papier, an dessen Ende eine Schreibmaschine baumelt.
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Banksy schlägt wieder zu
Mann mit Schreibmaschine bricht aus
Ein am 4. März 2021 auf Instagram veröffentlichtes Video zeigt die Entstehung dieses Bildes auf dem Gebäude im britischen Reading. Noch im März will das Justizministerium über die Zukunft der ehemaligen Haftanstalt, in der einmal der Schriftsteller Oscar Wilde einsaß, entscheiden. Banksy macht mit seinem Bild ein eindeutiges Statement für die Umwandlung des Ex-Knastes in einen Ort der Kunst.
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Ein herzförmiger Rettungsring
Ein Mädchen mit Schwimmweste und einem herzförmigen Rettungsring ziert die Bordwand der “Louise Michel”. Der Streetart-Künstler Banksy hat das Rettungsschiff gesponsort, bemalt und der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch zur Verfügung gestellt. Das Schiff habe bereits 89 Geflüchtete im Mittelmeer gerettet, twitterte die Organisation. “Wir sind begeistert über die rosa Verstärkung!”
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Die USA stehen in Flammen
Nicht nur Schwarze sollen nach dem Tod von George Floyd gegen Rassimus kämpfen, findet Banksy. Zuerst habe er gedacht, dass er bei diesem Thema einfach die Klappe halten und den Schwarzen zuhören solle, schrieb er auf Instagram, besann sich dann aber: “Warum sollte ich das tun? Es ist nicht ihr Problem. Es ist meins.” People of Color würden vom “weißen System” im Stich gelassen.
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Banksy schlägt wieder zu
Dank an die Helden der Corona-Krise
Spiderman und Batman sind die Helden von gestern, dieser kleine Junge spielt lieber mit einer Krankenschwester im Superman-Umhang. Mit diesem Bild bedankte sich Banksy Anfang Mai 2020 bei den Ärzten, Pflegern und Schwestern, die im völlig unterfinanzierten Gesundheitssystem von Großbritannien jeden Tag mit der Corona-Pandemie zu kämpfen haben.
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Banksy schlägt wieder zu
Würdigung von Obdachlosen
Für Gesprächsstoff sorgte dieses weihnachtliche Graffiti: Es soll auf die Lage von Obdachlosen aufmerksam machen. Zwei fliegende Rentiere scheinen eine Parkbank zu ziehen. Auf einem Video, das Banksy im Internet postete, liegt ein offenbar obdachloser Mann auf der Bank. Fans feierten Banksy für das sozialkritische Kunstwerk. Mittlerweile haben Unbekannte bei den Rentieren rote Nasen hinzugefügt.
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Banksy schlägt wieder zu
Affentheater – Made in Britain
Das politische Chaos, in dem sich das britische Parlament durch die Brexit-Debatte bis vor kurzem befand, konnte der berühmte Streetart-Künstler Banksy nicht voraussehen. 2009 entstand sein Gemälde “Devolved Parliament” auf dieser riesigen Leinwand (2,8 x 4,5 Meter) Das Bild ist am 3. Oktober 2019 in London versteigert worden – für 9,8 Millionen Pfund (rund 11 Mio Euro).
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Banksy schlägt wieder zu
Bildzerstörung
Schon einmal sorgte eine Versteigerung bei Sotheby’s in London für einen Coup. Nachdem das Gemälde “Das Mädchen mit Luftballon” für 1,2 Millionen Pfund verkauft worden war, begann es plötzlich, sich selbst zu zerstören. Ein Schredder war im unteren Teil des Rahmens verborgen. Übrig blieben nur Schnipsel. Das Motiv erschien zuerst als Wandgemälde in London.
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Banksy schlägt wieder zu
Laden ohne Käufer
Die Millionensumme, zu der das Gemälde “Devolved Parliament” (2009) jetzt versteigert wurde, löste auch Kritik aus. Zum Käufer gab es keine Angaben. Banksy selbst, der in London als aktuelles Statement diesen verschlossenen Laden mit Kunst eingerichtet hat, postete nach der Auktion, Kunstwerke seien zum Eigentum der Reichen geworden, statt “das gemeinschaftliche Eigentum der Menschheit zu sein.”
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The World of Banksy
Banksy ist einer der berühmtesten Streetart-Künstler der Welt. Seine wahre Identität ist nach wie vor ungeklärt, zumindest gibt es keine eindeutige Biografie über ihn. Gemälde oder Zeichnungen auf Papier sind bei ihm selten. Die meisten seiner Bilder sprayt der britische Künstler anonym auf Häuserwände, Mauern und Abbruch-Ruinen. Verkäuflich sind diese Arbeiten nicht.
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Steve Jobs
Ein immer wiederkehrendes Thema seiner Bilderwelten ist der globale Raubtier-Kapitalismus. Dieses Wandbild sprayte Banksy im Eingangsbereich des Flüchtlingslagers in Calais/Südengland. Zu sehen ist der verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs, im Gepäck seinen legendären ersten Mac-Computer. Der Vater des Apple-Managers stammte aus Syrien.
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EU-Missklang
Schon mit dieser Arbeit mischte sich Banksy 2017 in die Brexit-Debatte in Großbritannien ein. Über Nacht tauchte dieses meterhohe Bild an einer Häuserwand unweit des Fährhafens Dover auf: Ein Mann steht auf einer Leiter und versucht mit Hammer und Meißel einen der EU-Sterne zu entfernen. Inzwischen ist das Bild von der Wand verschwunden. Jemand hat es weiß übertüncht.
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Banksy schlägt wieder zu
Israelisch-Palästinensischer Schlagabtausch
Auch den israelisch-palästinensischen Konflikt hat sich der britische Streetart-Künstler vorgenommen. 2017 eröffnete Banksy in Bethlehem direkt an der Sperrmauer ein Hotel, das er mit seiner Kunst ausstattete, Damit wollte er ein “Zeichen des gewaltlosen Widerstandes” setzen. Seit 2005 hat er viele Werke in dem historischen Ort hinterlassen. Es gibt bereits eine “Banksy-Tour” für Touristen.
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Krieg ist kein Kinderspiel
Die Identität von Banksy gibt bis heute Rätsel auf. Bekannt ist nur, dass der inzwischen weltberühmte Künstler aus dem südenglischen Bristol stammt. Ende der 1990er Jahre kam er nach London und begann gezielt an speziellen Orten seine Bild-Botschaften auf die Wände zu sprayen, wie hier 2016 in einer englischen Grundschule in Withchurch.
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Banksy schlägt wieder zu
Globale Klimakrise
Auf seine künstlerische Art ist Banksy immer schon ein Visionär. Er thematisierte in seinen Wandarbeiten häufig die politischen Probleme der Zukunft, wie hier die Klimaerwärmung. Diese gesprayte Botschaft, die allerdings nicht eindeutig Banksy zugeordnet werden konnte, schuf er 2009 in London – lange bevor US-Präsident Trump diesen Satz in vollem Ernst verkündete.
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Medienkritik
Auch die Verrohung der Medienwelt, die sich sensationsgierig auf Opfer von Kriegen und Terroranschlägen stürzen, prangert Banksy an. Diese Arbeit war 2018 in einer Londoner Galerie ausgestellt und nicht an eine Hauswand gesprayt. Auch sein Gemälde “Devolved Parliament” ist gerahmt und wurde für die Auktion bei Sotheby’s auf einen Schätzwert von 1,8 bis 2 Millionen Euro taxiert.
Autorin/Autor: Suzanne Cords, Heike Mund, Stefan Dege
fab/wa (afp, dpa)
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